Echolokalisation
Die Echolokalisation oder menschliche Echoortung wird von blinden Menschen eingesetzt, um sich ein Bild von ihrer Umgebung zu machen. Man unterscheidet zwischen aktiver und passiver Echolokalisation. Während bei der passiven Form die Schallquellen der Umgebung genutzt werden, wird bei der aktiven Form der Schall vom Menschen selbst erzeugt (Schnipsen mit den Fingern, Auftippen des Langstockes, ...).
Eine Weiterentwicklung dieser aktiven Echolokalisation ist die Klick-Sonar bzw. Flash-Sonar Technik, die vom blinden Amerikaner Daniel Kish entwickelt wurde. Dabei wird aus den zurückfallenden Echos von scharfen Zungenklicks, die die Umwelt blitzartig festhalten, ein differenziertes dreidimensionales Bild der Umgebung erzeugt. Dieses Bild entsteht wie bei Sehenden im visuellen Cortex des Gehirns. Das Gehirn lernt mit einiger Übung aus den eintreffenden Echos ein ähnliches Bild zu generieren, wie Sehende aus Lichtsignalen.
Der Schall wird von unterschiedlichen Materialien unterschiedlich reflektiert, dadurch kann eine Vielzahl von Oberflächen und Materialdichten unterschieden werden.
Die Entfernung des Objektes zum „Betrachter“ ist durch die Verzögerung des Echos sehr genau hörbar. Und nicht zuletzt ist sogar die Form eines Objektes durch mehrmaliges Zungenklicken gut erkennbar. Vermischt mit dem passiven Geräuschbild und den schlussfolgernden Fähigkeiten des Gehirns befähigt diese Technik nach einigen Wochen Training zu einer großen Eigenständigkeit, besonders an unbekannten Orten.